Effektive Kommunikation: Wie man andere mit Emotionen überzeugt

Nachdem wir letztes Jahr im September unser Eigenheim bezogen hatten, wurde es Zeit für etwas Neues. Und so haben wir uns dazu entschlossen die nächste Rendite-Immobilie anzugehen. Aktuell stecken wir mitten im Projekt. Ende April soll sie fertig sein und auf den Markt kommen.

 

Nachdem wir sie komplett entkernt und alles rausgeworfen hatten, was nicht Niet und Nagel fest war, besorgten wir vor zwei Wochen das Material für die Modernisierung und Sanierung: Fliesen, Kleber, Haftputzgips und so ein Zeug eben. Alles schwere Sachen zwischen 20 und 30 Kilogramm. Allein von den Fliesen (25 kg/Packung) besorgten wir 22 Packungen. 22 Packungen, die ich aus dem Baumarkt auf den Hänger hieven und anschließend in die Wohnung tragen musste.

 

Nachdem das getan war, war ich happy und zufrieden mit meiner Leistung. Bis vor ein paar Tagen meine Frau mir eröffnete, dass sie die ursprüngliche Planung über den Haufen geworfen hat. Die neuen Ideen kamen ihr, als sie die Küchenplanung finalisierte. Statt den ursprünglich geplanten modernen hellgrauen Fliesen (60x60) in Steinoptik für die Küche, sollten es nun Fliesen in Holzoptik werden.

 

„Dadurch würde die Küche wärmer rüberkommen und ein Wohlfühlgefühl bei den Leuten schaffen. Und man soll sich doch wohlfühlen, Georg.“ Das waren ihre Worte. Worauf ich antwortete: „Änn, das ist nicht dein Ernst. Es sollte doch alles einheitlich, geradlinig, simpel werden. Und außerdem musst du das Zeug nicht durch die Gegen schleppen. Das muss ich dann machen.“

 

Na, auf jeden Fall ging es dann eine ganze Weile hin und her. Und am Ende war ich nicht überzeugt: „Wir ziehen es so durch, wie ursprünglich geplant“, beendete ich die Diskussion. Dachte ich jedenfalls. Doch dann kam sie mit einer Visualisierung beider Planungen ums Eck, und was soll ich sagen. Als ich die beiden Bilder im Vergleich vor Augen hatte, hatte sie mich gepackt. Das eine wirkte kühl und das andere warm. Das eine stieß mich ab und das andere lud mich ein den Raum zu betreten.

 

Meine Frau als Grafikdesignerin und Innenraumarchitektin wusste es einfach besser. Und überzeugt hatte sie mich, indem sie ihre Herangehensweise geändert hatte. Anstatt fachliche Argumente anzuführen, packte sie mich auf der emotionalen Ebene. Dazu nutzte sie unterschiedliche Methoden:

  • Ein Bild sagt mehr als tausend Worte.
  • Bildhafte Sprache schafft Emotionen.
  • Emotionen führen zu Entscheidungen.

Übrigens ist das immer so. Egal ob der Mensch glaub eher emotional oder eher rational zu sein. Entscheidungen treffen wir in erster Linie auf der emotionalen Ebene. Und anschließend werden sie von uns mit rationalen Argumenten unterlegt, damit wir uns besser fühlen. In meinem Fall: „Georg, wenn sich die Leute in der Wohnung wohlfühlen, wenn sie sie einlädt und ein warmes Gefühl vermittelt, dann werden sie emotional abgeholt. Und wenn sie emotional abgeholt sind, dann spielt die höhere Miete eine Nebenrolle. Und du willst doch eine höhere Miete durchbringen, oder nicht?“

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