Vielleicht kennt ihr ja die Story von dem Herrn, der drei Knechte hatte. Eines Tages musste der Herr eine lange Reise unternehmen und betraute seine Knechte mit seinen Geschäften daheim. Dem ersten gab er zehn Talente, mit der Aufforderung diese in seiner Abwesenheit zu vermehren. Dem zweiten gab er fünf Talente. Auch dieser sollte sie vermehren, so gut er konnte. Und dem dritten gab er zwei Talente mit dem selben Auftrag.
Nach langer Abwesenheit kam der Herr eines Tages wieder und erkundigte sich nach seinen Geschäften. Der erste Knecht berichtete ihm, dass er die zehn Talente durch kluge Investitionen verdoppeln konnte. Woraufhin der Herr in lobte und mitteilte, dass er die Talente behalten durfte, um sie weiter zu mehren. Auch der zweite Knecht berichtete, dass er die ihm anvertrauten Talente durch weitsichtiges Wirtschaften verdoppeln konnte. Auch ihn lobte der Herr und betraute ihn damit die Talente weiter zu vermehren. Nur der dritte Knecht konnte keinen Erfolg vorweisen. Aber auch keinen Misserfolg. Denn aus Angst einen Fehler zu machen und die Talente zu verlieren, vergrub er diese einfach. Als der Herr das hörte, wurde er sehr wütend. Er nahm ihm die Talente ab und gab sie dem ersten. Anschließend ließ er den dritten Knecht rauswerfen.
Wahrscheinlich wirst Du bereits ahnen, woher ich diese Geschichte habe, natürlich aus der Bibel. Ich bin kein gläubiger Mensch, aber ein spiritueller. Gleichzeitig finde ich das Konzept von der Bibel sehr gelungen. Sie besteht aus zahlreichen Geschichten, die einem den Inhalt sehr anschaulich rüberbringen können.
So lässt sich diese Geschichte wunderbar auf das Thema Innovationen übertragen. Um diesen Gedanken zu leben, hat z.B. das Unternehmen Netflix einen Innovation Cycle aus vier Schritten aufgesetzt:
- Teile Deine Idee mit anderen kreativen Leuten.
- Wenn es ein großes Ding ist, dann teste Deine Thesen.
- Mach Deinen Einsatz.
- Wenn es abhebt, dann feiere es. Wenn es fehlschlägt, dann highlighte es.
Laut Reed Hastings und seinen Mitarbeitern wird man bei Netflix nicht dafür gefeuert, dass man Fehler macht. Man wird gefeuert, wenn man nichts Neues ausprobiert, wenn man keine Risiken eingeht. Interessante Parallelen, oder? Ob Reed die Geschichte aus der Bibel kennt?
Ein persönlicher Gedanke, den ich mir in diesem Zusammenhang notiert habe, ist: Nutze Deine Chips, um zu gewinnen. Setze sie ein, anstatt sie nur zu verwalten. Geh in Vorleistung und vertraue darauf, dass das Leben liefert. Einige Wetten werden floppen. Andere werden einen überproportionalen Gewinn liefern. So oder so, das Leben belohnt die, die handeln. Du musst jedoch ein entschiedenes Zeichen setzen.
Larry Page und Sergey Brin, die Gründer von Google, setzten dieses Zeichen, indem sie sich aus dem Tagesgeschäft von Google herauszogen. Sie gründeten eine neue Gesellschaft, Alphabet, um sich zukünftig wieder stärker auf Innovationen konzentrieren zu können. Das „bet“ in Alphabet, das übersetzt „Wette“ bedeutet, soll dieses Zeichen unterstreichen. Larry und Sergey wollen Wetten eingehen, die die Welt verändern können. So wie sie es einst mit Google taten.
Wie ist es mit Dir? Spielst Du, um zu gewinnen? Oder spielst Du, um zu verwalten?
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