Neulich las ich eine Idee von James Clear, Bestseller Autor des Buches Atomic Habits, das sich bereits über neun Millionen Mal verkauft hat, darüber, wo man Anfangen kann, um Herausragendes zu leisten:
„Der erste Schritt – vielleicht der gewaltigste Schritt – besteht darin, herauszufinden, woran du wirklich interessierst bist. Wenn du wirklich interessiert bist, wirst du unzählige Verbesserungsmöglichkeiten entdecken. Aber wenn du desinteressiert bist, werden sich selbst offensichtliche Verbesserungen wie lästige Pflichten anfühlen. Und wenn du dein echtes Interesse und deine Neugier im Laufe der Jahre aufrechterhalten kannst, wird es schwierig für andere, mit dir zu konkurrieren, weil du Fähigkeiten entwickelt hast, um deiner Leidenschaft nachzukommen. Wenn du interessiert bist, bist du gefährlich.“
Insbesondere der letzte Satz hatte mich gepackt: „Wenn du interessiert bist, bist du gefährlich.“ Es erschien mir sofort als logisch und zahlreiche Beispiele aus der Wirtschaft schossen mir durch den Kopf, in denen sich die Wahrheit dieses Gedankens zeigte.
Jeff Bezos gründete am 5. Juli 1994 Amazon und verkündete damit öffentlich und für alle sichtbar, dass er sich für den Buchmarkt interessiert und die etablierten Buchhändler angreift. Bedenkt man, wie er zu dem Namen für sein Unternehmen gekommen ist, dann hat er sich wohl von Anfang für alles interessiert, was sich über das Internet vertreiben lässt. Amazon, von A bis Z eben.
Seit dem Interesse von Jeff Bezos an Büchern, sind Buchhandlungen, wie diese, zu einer Seltenheit geworden. (Bild: Ksenia Chernaya/pexels)
Als ich 2006 mit meiner Ausbildung zum Elektroniker für Automatisierung startete, interessierte ich mich dafür, was ich alles mit meinem ersten selbstverdienten Gehalt kaufen könnte. Endlich unabhängig vom mageren Taschengeld, das ich damals bekam. Zu diesem Zeitpunkt machte Elon Musk bereits an Elektroautos rum. Sein Unternehmen war damals bereits drei Jahre am Markt. Die etablierten Autobauer belächelten Elon für sein Vorhaben, doch er blieb interessiert und damit für die etablierten Player gefährlich.
Einer meiner Vorbilder, den ich bereits öfter porträtiert habe, insbesondere für sein Motto „Mitarbeiter zuerst“, ist Herb Kelleher. Auch er verkündete am 15. März 1967 sein Interesse an einer Branche, die damals mehr als genug Wettbewerber hatte, die US-Luftfahrt. Aufgrund seines Interesses stieß er auf etwas, das die etablierten Player übersahen: Häufige Direktverbindungen zwischen mittelgroßen Städten. Heute ist Southwest Airlines die profitabelste Fluggesellschaft der Branche und die größte der Welt, gemessen an den beförderten Passagieren.
Natürlich reicht es nicht aus, wenn man sich für eine Sache nur interessiert. Es ist die Intensität unserer Bemühungen, die über den Fortschritt unseres Vorhabens entscheidet. Jeff, Elon und Herb, sowie all die anderen, die Branchen auf den Kopf stellten, untermauerten ihr Interesse mit ihren Taten. Und Gott weiß, dass sie alle mit erheblichem Gegenwind von den Etablierten konfrontiert wurden, nachdem diese erkannten, dass die Newcomer eine echte Gefahr für sie darstellen.
(Titelbild: IanZA/pixabay)
Kommentar schreiben