Während meines Urlaubs entdeckte ich ein altes Hobby von mir neu: Skateboard fahren. Es ist gut 20 Jahre her, dass ich das letzte Mal auf einem Skateboard stand. Den ausschlaggebenden Grund mit 33 Jahren wieder aufs Board zu steigen, lieferte mir wieder mal mein fünfjähriger Sohn. Er schaute sich ein Video auf YouTube über einen sechsjährigen Jungen an, der die tollsten Tricks mit dem Board draufhat und wollte daraufhin auch ein Board haben.
Als sein Board ankam, steckten wir es kurzerhand ein und suchten einen Skatepark bei uns in der Nähe auf, um es zu testen. Und natürlich stellte ich mich auch auf das Board, widererwarten bereitete mir das Fahren große Freude, sodass in mir der Gedanke an ein eigenes Board anfing heranzuwachsen.
Wir hatten das Glück, nicht die einzigen auf dem Skatepark zu sein. Neben ein paar Jugendlichen waren da auch noch zwei Brüder mit ihrem Onkel unterwegs, den sie liebevoll „Onkel Chrisi“ nannten. Ich schätzte Onkel Chrisi auf um die 60 Jahre. Wir kamen in Gespräch und unterhielt uns ein bisschen. Und dann ließ Onkel Chrisi einen Satz fallen, der bei mir ein Commitment zum Skateboard fahren auslöste: „Noch einmal jung sein.“ Er sagte es beiläufig und mehr so, als würde er es zu sich selbst als zu mir sagen.
Vor diesen Worten machte ich mir einen Kopf darüber, ob ich mit 33 Jahren nicht schon zu alt bin, um noch Skateboard fahren zu lernen. Denn schließlich fangen die meisten damit im Kindes- oder Jugendalter an. Doch dann dachte ich mir, zu alt oder zu jung, was macht das schon, solange es mir Spaß macht, sollte ich mehr davon tun.
Auch erinnerte ich mich an eine Lektion, die mir mein Sohn vor zwei Jahren beibrachte, als er mich fragte, ob ich spiele, um zu gewinnen, oder ob ich spiele, um zu verwalten. Natürlich spiele ich, um zu gewinnen. Ich möchte neue Erfahrungen gewinnen. Dinge ausprobieren, die mich an mein Limit und darüber hinausbringen. Dinge, die ich mir neu erschließen muss.
Ob wir für etwas zu alt oder zu jung sind, das entscheiden wir allein. (Bild: Kampus Production/pexels)
Und es viel mir die Geschichte der Australierin Phyliss Turner ein, die mit 94 Jahren ihren Uni-Abschluss in Medizin machte und am liebsten gleich weiter studierte hätte. Ob wir für etwas zu alt oder zu jung sind, entscheiden wir selbst. Meiner Meinung nach ist es besser es auszuprobieren und damit zu scheitern, als es nie versucht zu haben.
Danke, Onkel Chrisi, für deine beiläufigen, so großen Worte.
Danke, Phyliss Turner, dass du uns gezeigt hast, was mit 94 Jahren noch so alles drin ist.
Danke, mein Sohn, dass du mir immer wieder vor Augen führst, dass wir spielen sollten, um zu gewinnen.
Der Urlaub war schön. Doch jetzt wird es wieder an der Zeit produktiv zu sein. Also, ich bin wieder da, mit neuen Geschichten rund um Digitalisierung, Führung und Investments. Und ich fahre jetzt Skateboard.
(Titelbild: Badr Khechchab/pexels)
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