Storytelling als Führungskraft

„Unser Leben ist keine Privatsache. Eine Geschichte, die Sie erlebt haben, kann auch für andere hilfreich sein. Aber nur, wenn Sie sie weitererzählen.“ Dieser Satz von meinem Coach brachte mich bereits vor längerer Zeit zum Nachdenken. Es hat nach unserem Gespräch dann noch eine ganze Weile gebraucht, bis dieser Gedanke in mir gereift ist und ich die Entscheidung traf, meinen schlimmsten Fehler und die damit verbundene Geschichte auf meiner Website (georgredekop.de/über) zu veröffentlichen.

 

Ich war mir unsicher, wie meine Umwelt reagieren würde. Ich hatte die Geschichte zwar einigen ausgewählten Leuten erzählt. Doch es ist nochmal etwas anderes, wenn man die Geschichte quasi der ganzen Welt eröffnet.

 

Auf der anderen Seite war mir die Wirkung von Geschichten seit jeher bekannt. Sie ist uns allen bekannt, nämlich aus unserer Kindheit. Es gibt wohl kein Kind, das sich nicht über eine spannend erzählte Geschichte freut. Und im Erwachsenenalter ist das nicht anders. Wir stehen auf Geschichten, die in uns etwas berühren. Die uns zum Lachen oder auch zum Weinen bringen. Und wenn uns diese Menschen mit ihrer Geschichte berühren, so entsteht eine Verbindung zwischen uns und ihnen und wir fangen an ihnen zu folgen.

 

Und nicht nur das. Wenn es sich bei diesen Menschen um Geschäftsfrauen oder Geschäftsmänner handelt, so fangen wir auch an ihre Produkte zu kaufen.

 

Das ist der Grund, warum sich jemand ein MacBook kauft und es mit seinem iPhone synchronisiert, weil er sich dann ein Stück weit, wie Steve Jobs fühlt, eben als Held der Innovation.

 

Das ist der Grund, warum jemand ein Amazon Prime Abo abschließt und seine Einkäufe online erledigt, weil er sich dann ein Stück weit, wie Jeff Bezos fühlt, eben als Held seiner Zeit.

 

Das ist der Grund, warum sich jemand einen Tesla kauft, weil er sich dann ein Stück weit, wie Elon Musk fühlt, eben als Held des Fortschritts.

Menschen folgen anderen Menschen und sie kaufen sogar deren Produkte, um sich so zu fühlen, wie die Menschen, denen sie folgen. (Bild: Matt Weissinger/pexels)

„Ihre Geschichte, Herr Redekop, ist die Metageschichte, die über allem steht. Sie ist die Kernbotschaft. Sie muss ihr Gegenüber berühren. Und je mehr sie das tut, desto stärker identifizieren sich die Leute mit Ihnen. Das ist der Grund, warum die Leute eher wie Elon Musk und weniger wie ein x-beliebiger CEO eines anderen Autoherstellers sein möchten. Weil Musk eine Geschichte erzählt, die die Leute berührt.“

 

Ich verstand zwar, was mein Coach mir da sagte. Gleichzeitig hatte ich Schwierigkeit damit meine Geschichte mit der Digitalisierung, dem Thema, zu dem ich sprechen möchte, zu verbinden. Doch irgendwann gelang es mir dann doch. Wie gesagt, das Ergebnis kannst Du Dir auf meiner Website georgredekop.de/über geben.

 

Ich bin davon überzeugt, dass jeder von uns eine Geschichte hat, die es wert ist erzählt zu werden. Und selbst wenn man keine eigene Geschichte hat, so gibt es zahlreiche Geschichten auf dieser Welt, aus denen man sich bedienen kann, um die Leute emotional für sich und seine Botschaft zu gewinnen.

 

Menschen folgen nicht Unternehmen, sondern sie folgen anderen Menschen. Menschen mit spannenden Geschichten und einer Mission. Storytelling war, ist und bleibt eine Kernfähigkeit von Menschen, die führen möchten. Es lohnt sich und macht Spaß diese Fähigkeit zu erlernen.

 

PS: Wir sind alle Führungskräfte. Wir haben immer Einfluss auf andere Menschen. Immer. Den meisten Menschen ist das jedoch nicht klar. Aus diesem Grund agieren sie auch nicht entsprechend.

 

 

 

(Titelbild: Pexels--2286921/pixabay)

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