Was Erfolg ist oder was es nicht ist, ist gar nicht so einfach zu beantworten. Jeder von uns hat da so seine eigenen Vorstellungen und Erwartungen. Bei mir persönlich ist es so, dass ich gerne von den Besten lerne. Und je mehr man sich mit einem anderen Menschen beschäftigt, desto mehr und mehr übernimmt man auch dessen Sichtweisen von den Dingen und fängt an entsprechend zu agieren. Und der Erfolg wird dann schon mit der Zeit von selbst kommen. Aus diesem Grund ist es auch so wichtig, dass wir uns die Menschen, von denen wir lernen wollen, ganz genau aussuchen.
Passen die Sichtweisen dieses Menschen zu meinen Werten? Sind seine Worte und Handlungen authentisch? Will ich das Leben führen, das dieser Mensch führt? Will ich die Richtung einschlagen, die er/sie eingeschlagen hat? Das sind ein paar Fragen, die einem dabei helfen sich zu entscheiden. Denn sonst werden wir wohlmöglich zu einem Menschen, der wir gar nicht sein wollen.
Einer dieser Menschen, von denen ich aktuell lerne, ist John Wooden, ehemaliger Basketballspieler und Trainer. Der Spiegel bezeichnete ihn als „Der Zauberer von Westwood“. Wooden gewann als Trainer zehn College-Meisterschaften, 88 Partien in Folge und war der Erste, der als Spieler und Trainer es in die Basketball Hall of Fame geschafft hat.
Wer die Basics meistert, der meistert auch die großen Dinge im Leben. (Bild: Markus Spiske/pexels)
Als Trainer nutzte Wooden den Sport, um seinen Spielern beizubringen, wie sie sich jeder Situation im Leben stellen können. So legte er großen Wert auf die Basics. In seinem Buch „They Call Me Coach“ beschreibt er, wie er z.B. eine ganze Stunde darauf verwendete seinen Jungs zu zeigen, wie sie sich die Schnürsenkel ihrer Schuhe richtig binden. Er war der Überzeugung, dass wenn jemand die Grundsätze brillant beherrscht, er/sie auch den Rest meistern wird. Einige seiner Grundsätze sind:
- Vergleich dich nicht mit anderen.
- Erfolg ist, wenn du dein Bestes gibst.
- Wissen ist nichts, solange es nicht mitgeteilt wird.
- Du weißt nichts, was du nicht von anderen gelernt hast.
- Lüge nicht. Betrüge nicht. Stiehl nicht. Beklag dich nicht. Heul nicht rum.
- Such nicht nach Entschuldigungen.
- Konzentrier dich auf das, was du beeinflussen kannst.
- Von den kleinen Dingen sind die großen Dinge abhängig.
Zu dem letzten Punkt fallen mir ein paar poetische Zeilen ein, über die ich mal gestolpert bin:
For want of a nail, the shoe was lost,
For want of a shoe, the horse was lost,
For want of a horse, the rider was lost,
For want of a rider, the message was lost,
For want of a message, the battle was lost,
For want of a battle, the war was lost,
For want of a war, the kingdom fell,
And all for the want of a nail.
Quelle: Thirteenth-century proverb
Auch Wooden hatte seine Menschen, an denen er sich orientierte. So las er alles über Abraham Lincoln und Benjamin Franklin, was er in die Finger bekommen konnte. Warum? Weil er von Lincolns Art zu Führen beeindruckt war. Lincoln wiederum hat alles über Franklin gelesen, was er in die Finger bekommen hatte. So blieb Wooden nichts anderes übrig, als alles über beide zu lesen. Denn Lincoln wurde ja nicht einfach so zu dem, zu dem er wurde.
Für mich bedeutet erfolgreich führen, dass man sich in erster Linie selbst führt. Denn wie will man andere führen, wenn man nicht einmal in der Lage ist sich selbst zu führen? Wie will man seinen Kindern beibringen klug mit ihrem Geld umzugehen, wenn man selbst alles ausgegeben hat, was man eingenommen hat? Wie will man seinen Kindern beibringen, dass sie auf ihre Ernährung achten sollen, wenn man selbst keine Kontrolle über das eigene Ernährungsverhalten hat? Wie will man seinen Kindern beibringen gute Beziehungen zu führen, wenn man selbst ständig im Streit mit den Leuten ist.
Ersetze Kinder durch Mitarbeiter*innen, Teilnehmer*innen, Schüler*innen etc.
(Titelbild: fauxels/pexels)
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