Digitalisierung ist aktuell eines der größten Megatrends unserer Zeit. Alles wird smarter, die Geräte bekommen alle einen Chip, um miteinander zu kommunizieren und uns den Alltag zu erleichtern. Wenn das Produkt kein Bluetooth hat, dann ist es für Männer uninteressant und smarte Schminkspiegel bei Douglas erleichtern Frauen die Auswahl eines Lippenstifts, um nur zwei Auswirkungen der Digitalisierung zu nennen. Dazu wird alles kleiner. Gutes Beispiel hierzu sind Hörgeräte. Bis vor wenigen Jahren waren diese noch deutlich sichtbar am Ohr zu erkennen. Heute sind diese Geräte so klein und unsichtbar im Ohr versteckt, dass selbst der United States Secret Service neidisch werden könnte, wenn er diese Technik nicht längst hätte.
Springen wir ein paar Jahre zurück in das Jahr 2006. Das war das Jahr, in dem ich bewusst zum ersten Mal mit der Digitalisierung in Kontakt kam. Während ich damals meine Ausbildung zum Elektroniker für Automatisierung antrat, hatte Elon Musk bereits prächtig an seinem Startup PayPal verdient und nutzte den Erlös aus dem Verkauf des Unternehmens, um Tesla, seine Vision von einem Elektrofahrzeug, auf die Straße zu bringen. Nur 16 Jahre später dominiert Tesla den Markt für Elektrofahrzeuge und Musk gehört zu den reichsten Menschen der Welt.
Ich denke immer wieder voller Ehrfurcht an das Jahr 2006 zurück. In nur 16 Jahren … Ich denke aber auch noch aus einem anderen Grund ehrfürchtig an dieses Jahr zurück. Denn in diesem Jahr machte ich etwas in meiner jugendlichen Leichtsinnigkeit, das meine weitere Zukunft maßgeblich beeinflusste. Ich beteiligte mich damals an einer Mobbingaktion gegen einen Mitauszubildenden. Irgendwann wusste er sich nicht mehr zu helfen und wandte sich an unsere Ausbilder. Unsere Personalchefin erwartete uns dann eines Morgens in unserem Ausbildungsraum und machte uns unmissverständlich klar, dass unsere Zukunft in dem Betrieb auf Messerschneide steht. Einer von uns musste dann auch gehen, die anderen beiden, zu denen auch ich gehörte, bekamen 100 Sozialstunden in einem Altersheim unserer Wahl auferlegt. Und das völlig zu Recht.
Das Leben gibt uns ständig Feedback. Wenn wir was gut machen, aber auch, wenn wir etwas schlecht machen. Nimm Dir die Zeit darauf zu hören, um Deine nächsten Schritte besser planen zu können. (Bild: Jessica Lewis/pexels)
Die ganze Story kannst Du gerne auf meiner Website (georgredekop.de) nachlesen. An dieser Stelle möchte ich nur eine Erkenntnis mit Dir teilen. Und zwar geht es darum, dass ich damals die verheerende Entwicklung in den Anfängen meiner Ausbildungszeit leichtsinnig ignorierte. Drei Monate nach Ausbildungsbeginn war ich Drum und Dran meinen hart erkämpften Ausbildungsplatz wegzuschmeißen, weil ich nicht auf das Feedback des Lebens gehört habe. Erst als es so richtig krachte, wachte ich auf. Glücklicherweise war das in meinem Fall nicht zu spät.
Was das mit Digitalisierung zu tun hat? Nun, aus welchen Gründen auch immer, scheinen einige Organisationen es noch nicht so richtig verstanden zu haben, dass die Digitalisierung über den zukünftigen Erfolg ihrer Unternehmungen und den Wohlstand unseres Landes entscheidet.
Nehmen wir noch einmal das Beispiel Tesla. Vor 16 Jahre wurde Musk für seine Vision noch belächelt. Heute hat er das Feld der Automobilwirtschaft längst von hinten aufgerollt. Während sich z.B. unser niedersächsischer Autoprimus bei der einheitlichen Meta-Software, die auf all seinen Fahrzeugen laufen soll, in Grabenkämpfen zwischen den einzelnen Markensparten verzettelt. Eine Software für alle Fahrzeugtypen würde so vieles in der Entwicklung erleichtern und beschleunigen. Aber es hat ja jeder so seine Befindlichkeiten, die er zu Gunsten einer größeren Vision nicht aufgeben möchte.
Ähnlich sieht das Bild in der öffentlichen Verwaltung aus. Wir verlieren uns im Klein-Klein und die Zeit verrinnt zwischen unseren Fingern.
In nur 16 Jahren …
(Titelbild: stephen4/pixabay)
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